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Do’s & Don’ts – Ernährung während der medikamentösen Gewichtsreduktion

So essen Sie richtig mit Abnehmmedikamenten – wissenschaftlich fundierte Tipps

Abnehmmedikamente wie GLP-1-Rezeptoragonisten (z. B. Semaglutid oder Liraglutid) gelten als vielversprechende Unterstützung bei Adipositas. Sie wirken über die Aktivierung von Sättigungshormonen, verzögern die Magenentleerung und reduzieren dadurch Appetit und Nahrungsaufnahme. Doch eines bleibt trotz Medikamenteneinnahme entscheidend: die Ernährung. Denn nur in Kombination mit einer angepassten, ausgewogenen Kost lässt sich ein nachhaltiger Therapieerfolg erzielen – das zeigen sowohl Studien als auch aktuelle Leitlinien.

Was die Wissenschaft empfiehlt – die Do’s

Laut der STEP-1-Studie (Wilding et al., 2021) ist eine begleitende Lebensstilmodifikation essenziell. Besonders wichtig ist eine proteinreiche Ernährung, um Muskelmasse während der Gewichtsreduktion zu erhalten. Denn auch wenn Fettmasse abnimmt, kann ohne ausreichende Proteinzufuhr wertvolles Muskelgewebe verloren gehen.

Empfohlen werden zudem kleinere, regelmäßige Mahlzeiten, da sie – insbesondere bei verzögerter Magenentleerung – besser vertragen werden. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) rät zu einer ballaststoffreichen Ernährung mit viel Gemüse und Vollkornprodukten, um Sättigung und Verdauung zu fördern. Auch langsames Essen und gründliches Kauen wirken sich positiv auf Verträglichkeit und Sättigungsgefühl aus. Nicht zu vergessen: ausreichend trinken – denn ein verringertes Hungergefühl kann das Durstempfinden überdecken.

Worauf besser verzichtet wird – die Don’ts

Schwere, fettreiche Mahlzeiten können unter einer GLP-1-Therapie zu Übelkeit, Völlegefühl oder Reflux führen. Auch zuckerreiche Snacks und Getränke gelten als „leere Kalorien“ und fördern Rückfälle in alte Gewohnheiten. Von Crash-Diäten oder extrem kalorienarmen Ernährungsformen wird abgeraten – sie erhöhen das Risiko für Nährstoffmängel und Muskelverlust. Alkoholkonsum kann nicht nur den Appetit steigern, sondern belastet auch die Leber und kann mit Medikamenten interagieren.

Praktische Tipps für den Alltag

Eine strukturierte Mahlzeitenplanung hilft dabei, den Überblick zu behalten und spontane, ungünstige Entscheidungen zu vermeiden. Eine gute Vorbereitung sowie einfache, gesunde Rezepte erleichtern die Umsetzung im Alltag. Gut verträgliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, fettarme Milchprodukte, Fisch oder mageres Fleisch sollten regelmäßig eingeplant werden – idealerweise in Kombination mit sättigendem Gemüse und Vollkornprodukten.

Fazit

Abnehmmedikamente erleichtern die Gewichtsreduktion maßgeblich – doch erst in Kombination mit einer ausgewogenen Ernährung, die zu Ihrem Alltag passt, entsteht nachhaltiger Erfolg.

Quellen:

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